Montag, 20. Juli 2015

Schafsköteltag

Der Übergang von ganzwöchigem Therapieangebot in den Alltag ist einfach zum Schafsköteln. Nach drei Monaten Tagesklinik fühle ich mich total allein gelassen und zudem überfordert mit so viel Zeit, die mir nun zur Verfügung steht. Ja, auch Freizeit kann qualvoll sein. Es fehlt das Muss früh zeitig aufzustehen. Klingt eigentlich nach Spiel, Spaß & Spannung, ist es aber nicht. Mein Tagesrhythmus passt sich meinen bevorstehenden Terminen an und die Möglichkeiten des sozialen Austauschs sind auch begrenzt. Der Absprung in den Alltag erfolgte einfach zu abrupt. Was fehlt, ist so eine Art stufenweise Wiedereingliederung. Der Übergang von Wochenende ins gefühlte endlos Wochenende, lässt sich einfach nicht schön reden, wenn man bereits zwei Jahre mit Genesung verbracht hat. Heute bin ich einfach unzufrieden mit mir und der Welt. Ich hoffe, dass ich bald wieder neuen Anschluss finde. Aber es gibt eben auch einfach mal schlechte Tage.


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