Mittwoch, 12. Oktober 2016

Drei Betten am Meer

Vor einer Woche packte mich die Sehnsucht nach Meer, weshalb ich ganz spontan meine Reha-Freundin Moni und ihre Familie in Schleswig-Holstein besuchte.
Ich verspürte das Bedürfnis nach einem kurzzeitigen Tapetenwechsel und vor allen Dingen nach Seeluft & nordischer Landschaft.

Ich suchte mir eine gemütliche Ferienwohnung in Backstein-Optik. Irgendwas mit viel Natur drumrum. Die bekam ich auch, inklusive zum Ferienhaus. Vor dem Fenster stand ein Birnenbaum. Die Früchte hingen malerisch an den kargen Ästen und der Herbstnebel schmiegte sich um die Krone des Baumes. Vereinzelt schienen ein paar Sonnenstrahlen durch das mittlerweile lichte Blattwerk. Welch tollen Kontrast ergaben die grazilen Strukturen des Birnenbaumes zum rustikalen Backstein!

Mein Urlaubsquartier besaß drei Schlafzimmer. Das war eigentlich nicht geplant, aber ich las mir die Beschreibung des Objekts im Voraus nur flüchtig durch. Es gab zumindest ordentlich Rabatt, weil ich allein anreiste. Ein wirklich tolles Preis-Betten-Verhältnis. Ich überlegte wie ich den Wohnraum in drei Tagen wohl am effektivsten nutzen konnte, weshalb ich mir vornahm jede Nacht ein anderes Bett zu testen. Es lief drauf hinaus, dass ich letztendlich doch immer auf der Couch vor dem Fernseher einschlief mit Kopfkissen und Zudecke aus Schlafzimmer 1. Das Sofa war einfach saumäßig bequem. Bequemer als alle drei Betten zusammen. Dicke Polster in knalligem Ampelrot. Hatte zwar was von Pornocouch-Optik, aber eben bequem.

Ich erwähnte ja bereits, dass ich in den Norden fuhr um meine Freundin Moni zu besuchen. Nun, ich bat Moni vor meiner Anreise um einen Gefallen.  Ich wollte unbedingt ein Schaf  streicheln und fragte sie nach einem Bauern mit wolligen Vierbeinern. Moni und ihre Frau Svenni nahmen meinen Wunsch sehr ernst. Sie setzen alles daran um mir diesen zu erfüllen. Svenni fragte Bauer Nomme: "Kennst du einen Bauern in Salem, der Schafe besitzt? Unser Besuch möchte gern ein Schaf streicheln". Nomme, völlig von den Socken, antwortete mit einem roten Fragezeichen-WhatsApp-Emoji und musste das wohl erstmal sacken lassen. Doch Svenni gab nicht nach und hakte nochmal nach, wild entschlossen mit der Mission: "Wir brauchen ein Schaf für Jule". Mit Erfolg!! Nomme nannte ihr ein, zwei Kontakte von Schafsbauern, sowie den genauen Sitz deren Herde. Svenni verband ihre morgendliche Walking-Runde mit einem Zwischenstopp an der besagten Schafskoppel und machte die flauschigen Vierbeiner ausfindig. Ich bin noch immer völlig verzückt vom Engagement meiner Freundinnen.


Am Nachmittag konnte ich dann gleich eine ganze Herde Heidschnucken sehen und einige Exemplare streicheln. Oh (m)hääääähhppy day ♥




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen