Dienstag, 29. September 2015

Von Steinen, die im Weg liegen

Sich nur einen Tag frei fühlen - ein Geschenk
ohne dieses Grübeln, Hoffen, Bangen
Glückseligkeit bedeutet einen dieser Momente festzuhalten 
in denen alles einfach unkompliziert ist
wo sonst alles kompliziert ist
das Gefühl des Vertrauens und der Schwerelosigkeit
sich fallen lassen in die Hände des Universums
abheben, schweben in Unbekümmertheit
im Fluss mit sich und der Welt
angstfrei ohne diese Bilder im Kopf
endlich vergessen
morgens aufstehen ohne jeden Tag aufs Neue 
den grauen Himmel bunt anmalen zu müssen
wieder singen, tanzen, lachen
sich jung fühlen
Alkohol trinken ohne Rücksicht auf die Magenschleimhaut 
über die Grenzen gehen
ohne anschließend die Quittung vom Körper zu kassieren
das Gepäck einmal zur Seite legen
zur Ruhe kommen
und sich Zeit nehmen um die Wunden anzufassen
ihnen Beachtung schenken
über das Wunder der Heilung staunen 
und gleichzeitig alle Trümmer aufsammeln
nicht mehr in Wartezimmern hocken
frei drehen
keine Nadeln in den Armbeugen
kein Bock auf TSH, CRP  und Leberwert
meine Zellen einfach mal Zellen sein lassen
keine Tabletten, keine Nebenwirkungen
scheißen auf Statistiken, Studien und die Lügen der Pharmaindustrie
nicht immer stark sein müssen
die Rüstung ablegen
nicht lächeln, nicht optimistisch sein,
einfach Normalität
einfach?










Donnerstag, 17. September 2015

Herzrasen

 
...ich krieg das schon wieder unter Kontrolle!

Seit einiger Zeit merke ich wie schwerfällig mein Bewegungsverhalten beim Treppensteigen ist und wie mir die Puste wegbleibt, wenn ich in die Pedalen meines Drahtesels trete. Nur nach kurzer Zeit bin ich völlig außer Atem und schwitze als würde ich das 40- kg -Wollknäuel des kürzlich entdeckten Merino- Schafes, welches seit fünf  (oder sechs?) Jahren nicht geschoren wurde, mit mir herumschleppen. Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch und mein erster Gedanke war natürlich, dass dies am eigens versaubeutelten Konditionsmangel liegen müsste. Normalerweise würde ich dieses Problem wie üblich mit regelmäßigem Joggen wieder gerade biegen. Doch es ist wie immer etwas komplizierter.  Es kommt nämlich hinzu, dass mein Herz bei minimaler Belastung, Pulswerte erreicht, die jenseits von Gut und Böse liegen. Doch nicht nur das- ich laufe mit einem stetigen Ruhepuls zwischen 90 und 130 durch die Gegend. Ich fühle mich als fände sekündlich eine Reaktor- Explosion in meinem Brustkorb statt. Ich habe übergangsweise sogenannte Betablocker verschrieben bekommen, die den Reaktor unter Kontrolle halten sollen. Doch möchte ich mich nicht erneut von Medikamenten abhängig machen. Als Übergangslösung nehme ich nun erstmal ein homöopathisches Mittelchen. Das hilft ganz gut.
Optimal wäre für mich ein Ausdauertraining, das perspektivisch alles wieder ins Lot bringt. Dafür bräuchte ich allerdings eine Herzsportgruppe oder etwas in der Art, weil die Belastung an meine Speedy- Gonzales- Herzfrequenz angepasst werden muss. Wenn das Herz nämlich einfach so in seinem Tempo rast, werden die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und am Ende entsteht noch zusätzlicher Schaden.

Heute habe ich mich auf den Weg in ein Gesundheitszentrum begeben um mich dort gezielt zu den Sportangeboten zu informieren. Der Arzt nahm sich sehr viel Zeit für mich, reduzierte meine Beschwerden allerdings ausschließlich auf die Psyche, da im Blutbild kein Anzeichen für eine Herzerkrankung sichtbar wäre. Er warf nur einen kurzen Blick in meine Befunde und redete dann auf mich ein, dass ich nach der Ursache für mein Herzrasen suchen müsse. Krebs und kardiologische Erkrankungen würden angeblich nur die Psyche verursacht werden. Also könne ich genauso gut in ein Fitnessstudio gehen, seiner Meinung nach. Ich müsse nur mein psychisches Problem in Angriff nehmen. Ich war überrascht, dass er nach einem ersten Gespräch meine seelische Verfassung dermaßen ausführlich beurteilen konnte und in kurzer Zeit mehr über mich zu wissen schien als meine Psychologin, die mich seit Beginn meiner Erkrankung begleitete. In mir kochte es! Ich wollte lediglich ein Beratungsgespräch und keine neuen Interpretationen meiner Biographie.

Aus eigener Erfahrung weiß ich sehr gut, dass die Seele den Körper wirklich stark beeinflussen kann, doch wenn ich mir als Patient solche Wald- und Wiesen- Theorien anhören muss, dann frage ich mich, ob ich demnächst wohl doch eher einen Termin zum Kartenlegen vereinbare oder ob ich darauf warte, dass mir bei Facebook demnächst Werbeanzeigen für Herzsportgruppen in meiner Region eingeblendet werden. Da kann ich mich wenigstens darauf verlassen, dass meine Daten gründlich studiert werden.
Nun ja, nächste Woche habe ich nochmal einen Termin bei meiner Onkologin. Dort weiß ich mich in guten Händen.
Es hilft ja alles nix. Ich finde schon noch das Passende. Für Tipps bin ich jederzeit offen und dankbar :)

Euer Schäfchen


Montag, 14. September 2015

Määäh- Hatschi!

Hallo ihr Lieben :)

Nach meiner langen Sommerpause melde ich mich wieder zurück! Langsam muss ich mir wohl wieder ein Winter(schafs)fell zulegen und die dicken Socken aus dem Kleiderschrank kramen, denn ich hatte schon wieder die erste Erkältung- pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn. Manchmal habe ich den Eindruck, dass mein Körper sich langweilt, sobald eine Baustelle mal länger als einen Monat ruht und schwuppdiwupp fängt er sich was neues ein. Für die nächste anrollende Infektionswelle bin ich dann zumindest bestens ausgestattet....mit Erkältungsbadezusatz, sowie mit Ingwer&Salbei gegen Halsweh und mit anderen Hausmittelchen. Außerdem habe ich mir auf Empfehlung meiner lieben Tante, die ich neulich besuchte, ein Kochbuch zugelegt, indem tolle vegetarische Rezepte zu finden sind, die das Immunsystem stärken sollen (,,Immun durch richtige Ernährung" von Hedwig Hajdu).
Ich persönlich finde es total schwierig als routinierte Freitags- Spaghetti- Bolognese- Esserin und leidenschaftliche Hack- Liebhaberin plötzlich radikal auf vegetarische Kost umzusteigen, deshalb versuche ich systematisch die Fleischportionen aus meinem Leben zu verbannen und sie durch schmackhafte Gemüse- Happen zu ersetzen. Das Gute dabei ist, ich kann total kreativ in der Küche sein und habe sogar Freude bei meinen Experimenten am Kochtopf.  Das Ergebnis ist dann sowas wie ein Happy Meal- bloß in gesund und lecker. Ich probiere immer wieder neue Gemüsesorten, Gewürze und Öle miteinander zu kombinieren- so wird es nie langweilig! Im besagten Kochbuch stehen tolle Anregungen, die sich auch wunderbar abwandeln lassen.

Ich möchte jedenfalls vorbereitet sein auf weitere Angriffe von Bazillen und Viren! Denn irgendwie scheint mein Immunsystem auch ein Jahr nach der Höllentherapie noch ziemlich geschwächt zu sein.

Zu meinen persönlichen Lieblingsimmunturbos gehören:

  • Grapefruit- am Liebsten frisch gepresst in Kombi mit einer Orange oder auch trinkfertig im Tetrapack
  • Ananas- am besten von Mutti aufschneiden lassen, denn das ist immer so ne Matscherei ;-)
  • Haferflocken- im Morgenmüsli mit frischem Obst & Vanillejoghurt oder mit Hafermilch
  • Knoblauch- eine Zehe am Tag (da haben alle was davon)
  • Rote Bete- auch gerne in Saftform
  • Orangen
  • Brokkoli- in allen Varianten
  • Ingwer- Ich mag ihn am Liebsten als Tee... da bekomme ich auch immer sehr schnell warme
    Füße, denn frischer Ingwer-Tee heizt richtig ein :-)       
  • Zwiebeln 
  • Zitronen 
Dann werde ich ja sehen, ob ich weiterhin standhaft bleibe und hoffe auf neue Inspirationen am Kochtopp! Schaf tut, was Schaf kann. In diesem Sinne... Määähh- Hatschiii!!