Sonntag, 29. Januar 2017

Das Monster in meinem Kopf

In meinem Kopf lebt ein Monster. Es hat ein ganzes Stockwerk bezogen und sich gemütlich eingerichtet. Irgendwo zwischen meinen Neuronen macht es sich ein tolles Leben. Selbstzweifel und Ängste sind Monsters Leibspeise. Negativität ist sein Grundnahrungsmittel und je mehr es davon bekommt, desto mehr Energie verliere ich. Es liebt meine Albträume und verscheucht mein Schlafschaf. Nachts spielt es gerne mit einem Kreisel, der in Endlosschleife um seine Achse rotiert, bis ich irgendwann vor Erschöpfung einschlafe. Wenn Monster dick und rund ist, blockiert es mit seinem Kugelbauch meine Gedanken und ich fühle mich leer. Je dicker das Monster, desto größer die innere Leere.

Manchmal scheint es so, als wäre es längst umgezogen, doch da reicht ein Ereignis in meinem Leben, das mich ins Wanken bringt und tadaaaa das Monster ist wieder da. Macht Krebs labil? Oder sind es Trennungsnachwehen seit die Sache mit Mr. Hodgkin aus ist? Verhält sich die Psyche grundsätzlich paradox nach solchen Krebsaffären? Diese innere Stärke auf der einen Seite, die gewaltige Verletzlichkeit dann wiederum, wenn da mal was nicht ganz so läuft... Geht das eine nicht ohne das andere? Ist das so eine Yin &Yang Sache? Ist es vielleicht schlichtweg das Leben und meine angeborene Sensitivität... Ist Monster vielleicht ein Abklatsch von Dr. Jeckyll und Mr. Hyde. So eine Art Doppelgänger mit wechselnden Gesichtern oder einfach Monsters stummer Schrei nach Liebe? Möglicherweise auch schlichtweg Hunger... Sollte ich mal ein "Snickers" rüberwachsen lassen und der Hunger ist gegessen?! Vielleicht denke ich zu kompliziert. Bestimmt brauchen Monster ganz grundlos Liebe und Aufmerksamkeit. Und wenn se das nicht bekommen, spielen se eben gerne Kreisel. So eine Art kindlicher Protest: "Und wenn du mich nicht lieb hast, dann kreisle ich so lange mit deinen Gedanken bis du's endlich schnallst".

Monster sein ist sicherlich nicht leicht. Ein schwarzes Schaf sein aber auch nicht. Vielleicht eine gute Basis für eine Freundschaft? Warum eigentlich nicht... Monster im Schafspelz.


1 Kommentar:

  1. Lass Dich nicht vom Monster ärgern, das will nur Aufmerksamkeit. Dein Gesundschaf braucht dann einen guten Ratgeber, und dann macht sich das Monster wieder davon. Ich bin wieder die Anonyme: Ich kenne die Monster auch - manchmal kommen sie noch, aber schön selten. Irgendwie haben die auch eine gute Aufgabe, die passen auf, dass ich schön auf mich aufpasse, sind sozusagen die Ampeln, die dann mal Gelb zeigen....Ich denke immer, es hat was mit Lebensweisheit zu tun, wenn man sein Monster kennt und mit ihm umzugehen weiß. Tu Dir was Gutes und genieße, dass Du wieder mehr Platz bei Dir hast, seit Hr. Hodgkin ausgezogen ist.
    Ich wünsche Dir, dass Du nie diese wunderbaren Lebenswünsche vergisst und sie Dir auch erfüllst, das ist unendlich wichtig. Herzliche Grüße in die Gesundwerdewelt. Die Anonyme....;))

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