Sonntag, 19. März 2017

Schon wieder Nachsorge


Mama nahm mich gestern in den Arm und sagte: "Ich sehe das Unausgesprochene". "Mistdreckskackverfluchtesschaf", dachte ich... Wie macht sie das bloß jedes Mal? Mich ohne Vorwarnung zu durchschauen. Sie soll nicht sehen, was da hinter meiner Schutzschicht steckt. Meine Fassade hilft mir beim Starksein. Arbeit und emotionalen Privatkram unter einen Hut zu kriegen, ist nicht immer so leicht. Das geht den Menschen wie den Leuten. Da mag ich lieber ab und an eine Mauer um mich bauen und ein paar hübsche Kletterrosen drumrum setzen. Das ist manchmal leichter. Doch Mütter haben da den Röntgenblick. Mit zwei Buchstaben brachte sie meine Mauer zum Einsturz: "CT".                                                                                         
Dann hab ich mir gedacht, dass es gut ist, dass die Mauer da nicht länger steht. Es atmet sich gleich viel leichter, ohne diese dicke Schutzschicht. Die Tränen sind auch raus. Da ist dann wieder Platz für ein Lächeln und die Zuversicht, dass beim CT alles gut gehen wird... 

Im April werde ich wieder durchleuchtet. Sie schallen meine Organe und machen ein CT von Brustkorb und Hals. Nur noch zwei Jahre, dann kann ich endlich von Heilung sprechen!! Darauf trink ich jetzt ein Bier :)



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